Der „Stuttgarter Tumult“ vom 28. Oktober 1948
19. Februar 2025 @ 19:00 - 20:30
Referent: Prof. Dr. Roland Müller, Stuttgart
Die „Soziale Marktwirtschaft“ gilt als Erfindung Ludwig Erhards, als Startschuss die Währungsreform vom Juni 1948. Diese hatte aber dramatische soziale Verwerfungen zur Folge, auf die die mit der Wirtschafts- und Sozialpolitik ohnehin unzufriedenen Gewerkschaften in den Westzonen mit Massenprotesten, sogar einem Generalstreik im November 1948, reagierten. Die Proteste gaben den maßgeblichen Anstoß zu einer veränderten, sozialer orientierten Wirtschaftspolitik. Der Referent ordnet den sogenannten Stuttgarter Tumult, einen Kulminationspunkt der Proteste, in die allgemeine Entwicklung ein.
Der Referent stand viele Jahre an der Spitze des Stadtarchivs Stuttgart und trat durch vielerlei, oftmals bis heute einschlägige zeitgeschichtliche Publikationen hervor. Roland Müller hat einen Lehrauftrag für Landesgeschichte an der Universität Stuttgart.
Foto: Demonstration auf dem Karlsplatz 1948, Fritz Hartmann, Stadtarchiv Stuttgart – 9200 – F 539.