Am 11. September 2012 wurde Dr. Heinz Alfred Gemeinhardt als Leiter des Stadtarchivs und insbesondere auch als Geschäftsführer des Reutlinger Geschichtsvereins bei einer Feier in der Volkshochschule von Oberbürgermeisterin Barbara Bosch und dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins Dr. Wilhelm Borth in den Ruhestand verabschiedet. Dr. Borth konnte dabei eine besondere Überraschung präsentieren.

Als Zeichen des Dankes und als Gegengabe für Gemeinhardts Verdienste um die Reutlinger Stadtgeschichte ist eine Festschrift verwirklicht worden, die sich in Form und Gestalt am Erscheinungsbild der „Reutlinger Geschichtsblätter“ anlehnt, für die Herr Gemeinhardt seit 1989 verantwortlich zeichnet. Unter dem Titel „Beiträge zur Geschichte Reutlingens und der Region“ beinhaltet der Band 15 Aufsätze. Sie stammen im Kern aus dem Kreis früherer und heutiger Mitarbeiter, Kollegen und wissenschaftlicher Weggefährten im Geschichtsverein, im Stadtarchiv, im Heimatmuseum, im  Reutlinger Kreisarchiv und am Universitätsarchiv Tübingen.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Beiträge:

  • Paul Ackermann: Der Roßberg und die schwäbische Wanderbewegung. Zur Geschichte des höchsten Reutlinger Gipfels und Gönninger Wahrzeichens
  • Wolfgang Alber: Lokalgeschichte en passent. Kulturwissenschaftliche Anmerkungen zu Reutlinger Erinnerungsorten und Gedächtnisbildern
  • Irmtraud Betz-Wischnath: Aus der Teilungsakte eines Pfarrers von der Zwiefalter Alb
  • Wilhelm Borth: Die Gönninger Roßbergschanzen zum Sprechen gebracht. Das Schicksal Schwabens, Reutlingens und der Alb im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714)
  • Bernd Breyvogel: Das Haus Burgstraße 9 in Reutlingen – ein verkanntes Juwel des Jugendstils
  • Wolfgang Jung: Die Polemik um die Einweihung des Reutlinger Kriegerdenkmals von 1926. Eine lokalgeschichtliche Fallstudie zur politischen Kultur der Weimarer Republik
  • Tilmann Marstaller: Das Haus Metzgerstraße 24 von 1299. Ein verlorener Schatz aus der Reutlinger Reichsstadtzeit
  • Volker Schäfer: Den Musen zeitlebens verpflichtet. Zur Korrespondenz zwischen den Pädagogen und Literaten Dr. Werner Schienemann und Rudolf Paul
  • Harald Schneider: Die Litauische Kolonie in der Goethestraße in Pfullingen
  • Martina Schröder: Frieden und Eintracht – ein Geschenk mit Botschaft. Der Deckelpokal des Reutlinger Goldschmieds Ludwig Ditzinger von 1594
  • Heidi Stelzer: Eine Reise zur Frankfurter Messe im Jahr 1819. Aus dem Tagebuch von Johann Georg Knapp
  • Werner Ströbele: Zur Geschichte des Reutlinger Heimatmuseums
  • Elisabeth Timm: „kalbuel“ hilft Kalbfell: Genealogie und Heraldik in der Demokratie
  • Johannes Michael Wischnath: Neue Züge zu Bahnmaiers Bild. Jonathan Friedrich Bahnmaier (1774–1841)
  • Roland Wolf: Kleindenkmale der Innenstadt als Reutlinger Erinnerungsorte


Die im Auftrag des Reutlinger Geschichtsvereins von Dr. Wilhelm Borth in Zusammenarbeit mit Dr. Irmtraud Betz-Wischnath, Heidi Stelzer und Dr. Werner Ströbele  herausgegebene und reich illustrierte Festschrift für Heinz Alfred Gemeinhardt hat 223 Seiten. Sie ist im Stadtarchiv und im Buchhandel zum Preis von 19 Euro erhältlich.